Die Schatzinsel des Trekkings

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Jemand singt unter der Dusche, bevor er den Wasserhahn zudreht und sich in Shorts und Sandalen anzieht. Auf dem Boden liegen die Kleidung vom Ausflug und die Wanderstiefel. Die ländliche Unterkunft liegt unter dem Sternenhimmel von La Gomera, geschützt von den Bergen des Nationalparks Garajonay, die sich gegen den Himmel abzeichnen. Die Gruppe hat gerade die Etappe San Sebastián-Hermigua beendet und bricht am nächsten Morgen früh nach El Cedro-Kapelle von San Juan auf. Die Wettervorhersage für diesen Tag (mitten im Winter) sagt für die Mittagszeit Sonnenschein und eine Temperatur von 23 Grad Celsius voraus, mit einer Nebelwarnung am Nachmittag. Kurz darauf gehen die Lichter aus. Wenn Wanderungen die Prioritäten des Lebens neu ordnen, kommt der Schlaf früh auf dieser magischen Insel.

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Das Trekking-Erlebnis in unserem Beispiel begann vor fünf Tagen, vielleicht auch schon vor einer Woche. Ausreichend Zeit, um die Kultur und Natur einer Insel zu entdecken und zu genießen, die mit dem Kanarenweg (GR131) in den Europäischen Fernwanderweg (E7) integriert ist. Aber natürlich gibt es auch andere, gut markierte Routen abseits der ausgetretenen Pfade, die Abenteuerlustige begeistern werden. Insgesamt sind auf La Gomera 59 empfohlene Wanderwege ausgeschildert. Darunter befinden sich 30 lineare und 29 Rundwanderwege mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, auch solche im Garajonay-Nationalpark, sowie zwei große Wanderwege, sogenannte „Grandes Rutas (GR)“, die durch die ganze Insel führen. In der Winterhochsaison – von Oktober bis Ostern – machen die niedrigen Temperaturen im übrigen Europa die Kanarischen Inseln zum europäischen Reiseziel mit dem mildesten Klima. 


Bevor es auf die erste Trekkingtour geht, kontrolliert die Wandergruppe wie immer ihre Rucksäcke, um sicherzustellen, dass alles Wichtige vorhanden ist. Knöchelhohe Schuhe, Sonnencreme, Wasser, Wanderstöcke, warme Kleidung und ein Erste-Hilfe-Set. Es gibt sechs Gemeinden (San Sebastián, Hermigua, Agulo, Vallehermoso, Valle Gran Rey und Alajeró), die ländliche Unterkünfte für Wanderer anbieten, die die Schätze La Gomeras zu Fuß entdecken möchten.


Diese Insel vulkanischen Ursprungs mit einer Fläche von 369 Quadratkilometern hat ein hoch gelegenes Herz, das von einem viele Millionen Jahre alten Wald bedeckt ist: der Garajonay-Nationalpark, der mehr als zwanzig Arten aus dem Tertiär beherbergt und deshalb seit 1986 zum Weltkulturerbe gehört. Der Pico Garajonay ist 1.487 Meter hoch und die gesamte magische Insel ist von tiefen Schluchten durchzogen, die durch wunderschöne Täler miteinander verbunden sind. 2012 wurde sie zum Biosphärenreservat erklärt. Wer ihre besondere Schönheit zu Fuß erkunden will, braucht Kondition: Immer wieder geht es bergauf und bergab, immer mit Blick aufs Meer und immer in der Nähe des Picos.


Fünft Sinne braucht man, um alle Schätze der Insel zu finden: Sehen, um sich überraschen zu lassen, Hören, um die Klänge der Natur zu genießen, Riechen, um tief einzuatmen, Fühlen, um sich vom Wind streicheln zu lassen, und Schmecken, um zu verstehen, dass man den Weg am besten zu Fuß findet. Ein Weg, der viel über den Geist der Einwohner La Gomeras aussagt: Sie sind fleißig und unternehmungslustig und sie haben es verstanden, die Grenzen ihrer Landschaft zu überwinden, indem sie Wege anlegten und die Pfeifsprache Silbo, die 2009 zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt wurde, zur Kommunikation nutzten.

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So geht es mit allen fünf Sinnen und in guter körperlicher Verfassung weiter auf den Pfaden von La Gomera. Auf dieser kleinen Atlantikinsel kann man das Abenteuer des „Sich-Treiben-Lassens“ neu erleben.  Das Zwitschern der Vögel, der atemberaubende Blick auf die Nachbarinseln La Palma und Tenerife, beeindruckende Felsformationen fast wie von einer anderen Welt ... nicht umsonst heißt es, „der Weg ist das Ziel“. Hier ist man der Natur ganz nah.


Nach solch einer Wanderung durch die herrliche Natur endet der Tag mit einem Lied unter der Dusche und einem erholsamen Schlaf. Am nächsten Tag geht das Trekking-Abenteuer auf La Gomera weiter, denn wenn die Intensität und die Schönheit mit jedem Schritt in greifbare Nähe rücken, fällt es viel leichter, einzuschlafen, sich zu erholen und wieder aufzuwachen, um weiter auf Schatzsuche zu gehen.
 

Subtítulo

Buenas prácticas medioambientales

Título

Disfruta de La Gomera sin dejar huella

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Buenas prácticas ambientales La Gomera