Als diplomierte Physiotherapeutin und Fachkraft für körperliche Aktivitäten und Sportanimation ist Katherine Castro auf Rehabilitation und die Behandlung von chronischen Schmerzen spezialisiert, die sie seit 10 Jahren in ihrer Klinik Alpha Salud in Adeje therapiert. Jedes Jahr kommen Profisportler wie die zweifache Bodyboard-Weltmeisterin Alexandra Rinder, Olympioniken wie Sifan Hassan oder Enrique Arathoon und Nationalmannschaften wie das österreichische Schwimmteam während ihrer Trainingslager auf den Kanarischen Inseln zu ihr.
Ür Spitzensportler ist es wichtig, das Gefühl zu haben, in guten Händen zu sein und dir vertrauen zu können
Du arbeitest oft mit Spitzensportlern – darunter vielen Olympioniken –, die zum Training auf den Kanaren sind. Welche Erfahrungen hast du dabei als Physiotherapeutin gemacht? Was braucht es, um mit den besten Sportlern der Welt zusammenzuarbeiten?
Für mich liegt der Schlüssel darin, Dinge mit Liebe und Leidenschaft zu tun. Für Spitzensportler ist es wichtig, das Gefühl zu haben, in guten Händen zu sein und dir vertrauen zu können. Ich mag meine Arbeit sehr, und das spüren auch die Patienten.
Du hattest schon immer eine enge Beziehung zur Welt des Sports (du warst Schwimm-Nationaltrainerin, bist Leichtathletikfan etc.). Welchen Einfluss hat deiner Ansicht nach deine Liebe zum Sport auf deine berufliche Laufbahn als Sportphysiotherapeutin?
Nun, das ist natürlich ein sehr wichtiger Faktor. Durch meine Teilnahme an Wettkämpfen wurde mir die Bedeutung der Physiotherapie für meine Leistung bewusst, und so entschied ich mich, diesen Weg einzuschlagen. Jetzt, als Profi, hilft mir die Tatsache, Sportlerin gewesen zu sein, sehr dabei zu verstehen, welche Erwartungen ein Sportler hat, wenn er zu einem Physiotherapeuten geht, auf technischer, menschlicher Ebene etc.
Hochleistungswettkämpfe sind sehr anstrengend, sie bringen den Körper an seine Grenzen und machen es für Profisportler schwierig, sich ausreichend zu erholen. Welche Art von Behandlung führst du mit ihnen durch? Wie ist der übliche Ablauf, wenn sie zum ersten Mal in deine Praxis kommen?
Kein Zweifel: Im heutigen Spitzensport braucht es Physiotherapie, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Physiotherapie spielt bei einer schnelleren und effizienteren Genesung von Verletzungen eine wichtige Rolle, damit ein Sportler keine Saison verpasst, aber am wichtigsten und wertvollsten sind die Kontrolle und Prävention von Verletzungen.
Wenn man seinen Körper so hohen Belastungen aussetzt wie ein Olympiateilnehmer, ist es normal, dass er leidet und verletzt wird. Unsere tägliche Arbeit besteht darin, dies von vornherein zu verhindern, damit der Körper bei jedem Training sein volles Potenzial entfalten kann.
Welche Rolle spielt die Physiotherapie für die Leistung eines Profisportlers? Kann die Physiotherapie ein entscheidender Faktor für seinen Erfolg im Wettkampf sein?
Heute beschränkt sich die Rolle eines Physiotherapeuten nicht mehr auf die Behandlung auf der Liege, bei der der Sportler passiv bleibt. Es ist wichtig, diese Phase der passiven Behandlung mit Anpassungen durch Bewegung zu kombinieren. Diese Behandlungsarten können sich überschneiden und je nach Reaktion der Läsion steht mal die eine und mal die andere im Vordergrund.
Eine gute physiotherapeutische Behandlung sollte im Allgemeinen immer mit einer Festigung auf kortikaler Ebene enden, um eine vollständige Genesung zu gewährleisten.
Das Zentrum, in dem du arbeitest, ist mit speziellen Geräten für die Anwendung von Techniken wie der perkutanen Elektrolyse oder der Radiofrequenz ausgestattet, mit denen sich sehr gute Ergebnisse erzielen lassen. Darüber hinaus gibt es auf den Inseln zahlreiche Sportzentren, die auf die Bedürfnisse von Profisportlern zugeschnitten sind. Welche anderen Ressourcen machen die Kanarischen Inseln zu einem Trainingszentrum, das sich mit den besten messen kann?
Das stiimt. Auf Tenerife gibt es sehr gut ausgestattete Physiotherapiezentren. Aber natürlich kommt es auf den Therapeuten an, auf die Behandlung, die er durchführt, und auf seine diagnostische Beurteilung jedes Sportlers.
Die Kanarischen Inseln sind ein idealer Trainingsort. Die geografischen Gegebenheiten der Inseln bieten vielfältige Bedingungen für das Training und die Vorbereitung auf bevorstehende Wettkämpfe, darunter beispielsweise das Höhentraining auf dem Teide. Das ist in vielen sportlichen Disziplinen entscheidend. Auch das Wetter im Winter ist sehr attraktiv, da es das Training im Freien ermöglicht. Und diese Destination liegt nicht weit von den jeweiligen Heimatländern entfernt, sodass die Sportler nicht bis ans andere Ende der Welt reisen müssen.
Auf Tenerife gibt es sehr gut ausgestattete Physiotherapiezentren.
Ein Aspekt, den man berücksichtigen muss, ist der Moment, wenn ein Sportler sich von einer Verletzung erholen muss, um wieder seine Leistung erbringen zu können; wann geht man von der Physiotherapie zur Rehabilitation über?
Die Behandlungen, die wir in unserer Klinik mit Sportlern durchführen, sind sehr vielfältig. Es hängt vom Typ des Sportlers, von seiner Sportart und vom Zeitpunkt in der Saison ab. Und natürlich, ob es sich um eine Verletzung handelt, um eine akute Phase, oder ob wir präventiv arbeiten.
Die Behandlungen reichen von Radiofrequenz, perkutaner Elektrolyse, invasiver und nicht-invasiver Neuromodulation, manueller Therapie, DryNeedling, Rehabilitation, Pilates ...
Wenn du mit diesen Sportlern zu tun hast, erzählen sie dir dann, was sie an den Kanarischen Inseln als Reiseziel besonders schätzen?
Dar Klima und die gute Anbindung an ihr Hetmatland.
Welche Orte empfiehlst du ihnen, wenn sie nicht gerade trainieren?
Auf jeden Fall den Teide und ein paar versteckte Naturpools.