Mit Blick auf den Atlantischen Ozean zu leben (und zu arbeiten) ist für viele ein Traum, aber es gibt auch immer mehr Remote Worker und Urlauber, die sich in ruhigen Gebieten außerhalb der traditionellen Touristenzentren niederlassen. Die Kanarischen Inseln locken nicht nur mit Sonne und Strand: Auch die eher ländlichen Gegenden bieten sich als praktikable Möglichkeit für Fernarbeiter an.
Die Suche nach einer ländlichen Unterkunft
Der Landtourismus ist weit verbreitet, auch unter den Bewohnern der Kanarischen Inseln selbst, die auf die Nachbarinseln reisen, um die abwechslungsreichen Landschaften und die Vielfalt der Ökosysteme des kanarischen Archipels zu erkunden. Aus diesem Grund gibt es eine große Auswahl an Landhäusern in schöner Natur, die für Tage, Wochen oder auch längere Zeiträume gemietet werden können.
Typische kanarische Landhäuser erkennt man an ihrer einfachen, rustikalen Architektur, ihren Ziegeldächern und der Verwendung von Naturstein und Holz, insbesondere kanarische Kiefer.
Einer der am meisten geschätzten Aspekte solcher Landhäuser ist die Aussicht. Manche bieten den Blick auf imposante Schluchten, andere liegen mitten im Wald oder in einem Palmenhain, wieder andere befinden sich an Orten, von denen aus man die trockene, vulkanische Landschaft betrachten kann, die magisch und so charakteristisch für die östlichen Inseln ist.
Eine ganz besondere Art von Unterkünften ist in ländlichen Gebieten recht verbreitet, die sogenannten Höhlenwohnungen, deren Tradition auf die Zeit der Troglodyten zurückgeht. Es sind zumeist künstliche Höhlen, die von den frühen Siedlern der Inseln aus dem vulkanischen Tuffstein gegraben wurden. Wer heute so eine Höhlenwohnung mietet, kommt der kanarischen Urwelt sehr nahe, braucht dabei aber nicht auf Komfort zu verzichten, denn diese Unterkünfte sind in der Regel geräumig und komplett ausgestattet. Außerdem sind die Höhlen im Sommer kühl und halten die Wärme im Winter sehr gut.
Die Höhlenhäuser von Artenara, bewohnte Höhlen in einem Dorf im Zentrum von Gran Canaria, gehören zu einer der größten und am besten erhaltenen Siedlungen der Insel. Einige von ihnen wurden zu Ferienhäusern umgebaut.
Einsatz für die Natur
Es ist ein weltweiter Trend: Remote Worker werden zu Protagonisten bei der Wiederbevölkerung von Orten, die traditionell für den Urlaub bestimmt sind (Dörfer, Weiler ...) oder denen ein Bevölkerungsschwund droht.
Die Verlagerung des Arbeitsplatzes aufs Land, wo man leichter mit der Natur in Kontakt kommt, wo man Ruhe genießt und leicht mit der einheimischen Bevölkerung ins Gespräch kommt, hat dazu geführt, dass Orte wie Icod de los Vinos im Nordwesten von Tenerife oder Antigua auf Fuerteventura einen deutlichen Zuwachs an Telearbeitern verzeichnen. Interessante Initiativen wie Pueblos Remotos (abgelegene Dörfer) unterstützen eine Dynamisierung verschiedener ländlicher Gebiete des Archipels. Die Initiative fördert die Verbindung zwischen Fernarbeitern und lokalen Akteuren, um sozioökonomische Auswirkungen in der ländlichen Umgebung zu erzielen.
Der Internetzugang ist kein Problem mehr
Eines der Haupthindernisse für die Telearbeit in ländlichen Gebieten ist das Fehlen einer guten Internetverbindung, die für Remote Worker unerlässlich ist. Die Kanarischen Inseln verfügen derzeit über eines der besten Breitbandnetze in Europa – ein Wettbewerbsvorteil, der die Inseln zu einem Referenzort für Telearbeit macht.
Selbst in den meisten ländlichen Gebieten ist dank der Satelliten, die von jedem Punkt des Archipels aus eine qualitativ hochwertige Verbindung bieten, eine gute Internetanbindung vorhanden.
Vorteile der Telearbeit in ländlichen Gebieten
Fernarbeit in den ländlichen Gebieten auf den Inseln hat viele Vorteile:
Natur genießen
Mit 40 % der Fläche der Inseln als Schutzgebiete und 7 Biosphärenreservaten verfügen die Kanarischen Inseln über eines der wertvollsten natürlichen Ökosysteme der Welt. In unmittelbarem Kontakt mit der Natur findet hier jeder Ruhe und Frieden.
Ein kleines Paradies mitten im Atlantik, mit unglaublichen Landschaften auf jeder der Inseln. Ein Archipel mit 4 Nationalparks: der Timanfaya-Nationalpark (auf Lanzarote), der Teide-Nationalpark (auf Tenerife), die Caldera de Taburiente (auf La Palma) und der Nationalpark Garajonay (auf La Gomera). Außer diesen Nationalparks gibt es auf mehreren Inseln uralte Wälder und auf allen Inseln malerische Dörfer.
Integration in die Umgebung
Soziale Kontakte und die Integration in das lokale Umfeld und die Bevölkerung werden von Fernarbeitern sehr geschätzt. Die Inselbewohner sind im Allgemeinen freundlich und aufgeschlossen, vielleicht sogar noch mehr in den ländlichen Gebieten, wo der Kontakt echter ist. Hier können Remote Worker enge Beziehungen eingehen und viel von den Bewohnern lernen.
Positive Wirkung erzeugen
Die Telearbeit von einem Dorf aus kommt allen zugute: Sie wirkt sich positiv auf die Nachbarn aus; sie erleben, wie Räume wiederbelebt werden, wie ihr Einkommen dadurch steigt und neue Lebensgrundlagen für normalerweise entvölkerte Gebiete entstehen. Das alles trägt dazu bei, die Kluft zwischen ländlicher und städtischer Umgebung zu verringern. Ein Austausch, von dem alle profitieren.
Erfahrungen leben
Remote Worker, die in einer ländlichen Umgebung leben und arbeiten, können in dem entspannten und friedlichen Ambiente abseits der Großstädte leichter der Routine entfliehen. Die Verbindung mit der Natur, ein besseres Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit und der Aufenthalt in einer anderen Umgebung bieten ihnen die Möglichkeit, einzigartige Erfahrungen zu machen.
Ländliche Gebiete sind eine echte Alternative für die Zukunft der Telearbeit. Eine nachhaltige Alternative zur Entvölkerung, bei der ein neues Szenario vorgeschlagen wird: Durch die Einrichtung von kollaborativen Räume an eher unerwarteten Orten lassen sich authentischere Verbindungen mit lokalen Akteuren schaffen und die Vorteile der Telearbeit in einer natürlichen Umgebung genießen, was sich gleichzeitig sehr positiv auf Dörfer und ländliche Umgebungen auswirkt.