













Dieses Gebäude, das sich gegenüber der Kirche Iglesia de Candelaria befindet, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts Sitz des ersten Rathauses von Frontera. 1912 entwickelte sich Frontera zur zweit wichtigsten Gemeinde der Insel. Bis dahin lag die politische Macht der Insel in Valverde.
Gegenüber diesem Gebäude, das heutzutage ein Kaffee ist, liegt die Kirche Iglesia de Candelaria. Auffallend ist der nicht vorhandene Glockenturm. Er befindet sich hinter der Kirche, in einer kleinen Vulkanröhre im Joapira Berg. Der erste Teil des Jinama Weges beginnt hier. Die ersten 500 Meter sind asphaltiert.

Die typischen Häuser von El Hierro sind unverputzt. Die meisten Einheimischen konnten es sich nicht leisten die Wände mit Kalk zu tünchen. Die Fussböden der Häuser waren oftmals nur aus festgetretener Erde und Kuhdung.
Deshalb ist das erste Haus das im El Golfo Tal mit Kalk getüncht wurde allgemein bekannt, und man nennt es seit 1837 Casa Blanca (weisses Haus). Es befindet sich in dem Weiler Los Corchos. Das Haus war so auffallend weiss, dass es sogar vom Meer aus sichtbar war. Heutzutage ist es eher unscheinbar, obwohl die würdevolle Bauart eines traditionellen kanarischen Landhauses noch zu sehen ist.

Diese einzigartige Kiefer gibt der Finca Ihren Namen. Die Finca gelangt mit ihren Weinanbauflächen bis an die öffentliche Waldgrenze. Die Kiefer ist nicht nur wegen ihrer ausserordentliche Grösse auffallend, sondern auch weil sie nicht in ihrem natürlichen Habitat seht. Die Kiefernbestände befinden sich hauptsächlich auf der Südseite des Bergkammes. Diese Kiefer, sowie die anderen Exemplare dieses Berhanges, stammen aus Samen die zu Boden gefallen sind und durch die herabgefallenen Exkremente der wilden Tauben, zur Befruchtung geführt haben.
Ursprünglich gab es in dieser Gegend fünf Gattertore die Nachts abgeschlossen wurden, um das Eindringen der Tiere zu verhindern die den Anbau beschädigt hätten. In den öffentlichen Wäldern lief das Tier frei herum, vor allem Schweine. Die Tore sind inzwischen nicht mehr da, aber man kann noch die Grenze zwischen dem Privatgrundstück und dem öffentlichen Wald erkennen.

Dieser Stein, der sich am Wegrand befindet, ähnelt einem Altar wegen seiner rechteckigen und abgestuften Form. Ausserdem befindet sich am oberen Teil ein hölzernes Kreuz, und an der einen Seitenwand ist ein grosses Kreuz eingearbeitet.
Diese religiöse Symbolik hat mit damit zu tun, dass die Verstorbenen ursprünglich, bis Mitte des 19. Jahrhunderts, von El Golfo bis nach Valverde transportiert werden mussten, um dort bestattet zu werden. Diesen Punkt wählten die Begleiter als Raststätte aus, bevor sie die Route in den Wald weiter fortsetzten.

Wir befinden uns an der Schlucht an der der Steinbruch La Helechera liegt. Hier erhielt man den roten Tuffstein mit dem die Kirche Iglesia de a Candelaria und die Ecken etlicher Gebäude von El Golfo gebaut wurden. Jeder Passant trug zur Konstruktion der Kirche bei, indem er einen Stein mitbrachte. Es war eine Art fromme Verpflichtung.
Vor uns seht ein grosser Baum der zur Art der Lorbeergewächse gehört, der Barbuzano (Apollonia barbujana). Dies weist uns darauf hin, dass wir uns im Nebelwald befinden, der unterhalb des Lorbeerwaldes liegt. Der Barbuzano, die Ölbäume und andere buschartige Pflanzen sind hier häufig vorkommende Pflanzenarten. Man nennt diese Art von Mikroklima auch “laurisilva xérica”. Hier überleben Pflanzen die weniger Feuchtigkeit brauchen als die in den dichteren Lorbeerwäldern.

Dieser Baum der am Wegrand liegt, ist einer der wenigen Punkte der als Rastplatz dient, und sich auf diesem weniger steilen Abschnitt des Weges befindet. Seine Form war ideal um an den Wurzeln, während der Transhumanz , die Schweine festzubinden. Wenn man genauer hinblickt sind die Spuren der Stosszähne noch zu sehen. Ursprünglich existierte auf El Hierro eine endemische Art schwarzer Schweine mit grossen Stosszähnen, die inzwischen ausgestorben ist.
Schweine sind ängstlich, von daher wurde die Überführung oftmals nachts durchgeführt, damit sie die Höhenunterschiede am Rande des Weges nicht bemerken und um Unfälle zu vermeiden.

Mitten auf dem Weg werden wir auf einen grossen Stein stossen, der durch einen Abbruch dort landete. Auf ihm steht ein Kreuz, das an einen Mönch erinnert der hier wegen eines Erdrutsches verletzt wurde.
Die Präsenz dieses Steines erinnert uns daran, dass Wanderwege an Steilklippen, so wie dieser von Jinama, immer ein Risiko wegen Erdrutschen darstellen können. Besonders an windigen oder regnerischen Tagen kann es gefährlich werden diesen Wanderweg zu passieren.

Die Mocanbäume von Jinama sind einige der prächtigsten Exemplare des Lorbeerwaldes. Diese Baumart begleitet uns auf der gesamten Strecke. Aufgrund ihrer Grösse, ihres Laubes und Alters werden sie Schattenmocan genannt. Sie bieten den Wanderern einen besonderen Schutz.
Der Schattenmocan wird ausserdem mit einer Marienglaubenstradition in Zusammenhang gebracht. In einer Vertiefung des Stammes wurde eine Reliefmalerei der Jungfrau der unbefleckten Empfängnis (Virgen de la Concepción) verehrt. Diese Marienfigur hatte ihr eigenes Gedenkfest und wurde von Tänzern begleitet.

Natürlicher Aussichtspunkt mit Blick auf das El Golfo Tal. Von hier aus wurde gepfiffen oder gerufen, um zu avisieren wer hinunterlief oder um Bescheid zu geben das Essen anzurichten, oder um bekannt zu geben, dass man gut ankam. Damals hörte man die Stimmen von weit her, da keine künstlichen Geräusche vorhanden waren. Ausserdem benutzte man Hupen die aus Muscheln hergestellt wurden. Jede Familie hatte ihr eigenes Geräusch.
Diese Stelle nutzte man auch zum “margareo”, wenn ein Esel starb oder getötet wurde. Die Jugendlichen schrieben Teile des Körpes des Esels denjenigen zu, an denen sie sich rechen wollten. Das laute Geschrei des Nachts war eine Art stählernde, soziale Kritik und eine Ausweichmöglichkeit in einer kleinen Gesellschaft.

Das Hauptvolksfest von El Hierro, der Abstieg der Schutzheiligen Virgen de Los Reyes, findet auch hier in Jinama statt, wo die Einheimischen Pilger vorbeikommen.
Die Schutzheilige besucht alle vier Jahre das Tal und verlässt es bei Jinama, nachdem sie das El Golfo Tal durch den Tunnel von Los Roquillos durchquert hat und den gefährlichen Weg von La Peña passiert hat.
500 Personen können die Schutzheilige begleiten. Sie bilden einen langen Umzug und seit 1989 wird an dieser Stelle ein Halt gemacht. Somit wird eine der Traditionen dieses Weges beibehalten. Heute ist dieser Weg einer der Wichtigsten der ganzen Insel.

Am Wegrand befindet sich eine Höhle und in ihrem Inneren liegen rundliche Steine, die Weinfässern ähneln. Auf den Kanaren werden diese Fässer “pipas”genannt, daher stammt der Name der Höhle Cueva de las Pipas. Ausserdem kennt man die pipa in der kanarischen Landwirtschaft als eine Masseinheit. Es wird mit pipa Masseinheiten gegossen, was ungefähr 450 Litern entspricht.
Desweiteren diente dieser Ort als Ruhestelle auf halbem Weg, auch für die Esel. Derjenige der hinaufstieg, berichtete wie es unten im Tal aussah und umgekehrt.

Letime stammt aus der Sprache der kanarischen Ureinwohner und bedeutet hoch gelegener Kliff oder Steilklippe. Es ist die Kante eines hohen Kliffs oder eines Abgrundes. Bei Isora ist die Kante (Letime) als das “Messer von Jinama” bekannt. Ein aus Vulkangestein gebildeter Dyke weist auf den Zugang des Weges hin, der sich auf dem Kliff entlangschlängelt. Ein landschaftlich wichtiger Meilenstein, der vom Beginn aus des ehemaligen Handelsweges (Camino Real) bei Joapira zu sehen ist.
Sich einer Schutzheiligen oder einem Heiligen anzuvertrauen war ursprünglich üblich, wenn man sich auf den Weg vorbereitete um die Transhumanz durchzuführen. An den drei wichtigsten Wegen, Tibataje, San Salvador und dieser von Jinama, befindet sich zu Beginn des Abstieges eine Kapelle, wo man sich zum Abstieg anvertrauen kann oder sich für den Aufstieg bedanken kann. Bei Jinama ist die Kapelle der Barmherzigen Jungfrau (Virgen de la Caridad) gewidmet . Das kleine Oratorium satmmt aus dem Jahre 1924 und wurde durch Spenden von den Einwohnern von San Andrés und Isora sowie von Auswanderern von Kuba gebaut.

So haben die Einwohner von El Hierro diesen Teil der Hochebene von Nisdafe genannt. Der Ausdruck hängt mit einem seltsamen vulkanischen Phänomen zusammen. Auf der Nordseite der Hochebene waren die Vulkanausbrüche von “San Andrés” scheinbar sehr flüssig und enthielten viele Gase. Aufgrund dessen sind im Untergrund und auf geringer Tiefe verschiedene Höhlen und Vulkanröhren entstanden.
Als man diesen Teil der Strecke mit Zugtieren durchquerte, waren die Schritte so zu hören als wären es Trommelschläge. Daher kommt der eigenartige Name: das klingende Land. Seit über drei Jahrhunderten nennt sich diese Gegend so. In den Antiken Schriftstücken der Insel wird dieser magische Name schon von Bartolomé García del Castillo erwähnt und ist bis heute erhalten geblieben.
- Lassen Sie niemals irgendwelchen Müll in der Umgebung zurück, auch keine Zigarettenstummel. Essensreste tragen zur Vermehrung von Nagetieren und verwilderten Katzen bei, die eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Tierwelt darstellen.
- Respektieren Sie die Tiere, belästigen Sie sie nicht und füttern Sie sie nicht. Wenn Sie ein verletztes Tier sehen, können Sie dies unter der Notrufnummer 112 melden. Reißen Sie keine Blumen oder Pflanzen aus.
- Heben Sie keine Steine oder andere Elemente aus der Natur auf und nehmen Sie sie nicht mit. Verändern Sie sie auch nicht, indem Sie sie zu den berüchtigten „Steinmännchen“ aufstapeln.
- Beachten Sie die Beschilderung an den Wegen. Sich abseits der angelegten Wege zu bewegen, schadet der Umwelt und kann auch für Sie und Ihre Begleiter gefährlich werden.
- Es ist sicherer, Ihr Haustier an der Leine zu führen.
- Versuchen Sie, die Ruhe der Umgebung nicht durch übermäßigen Lärm zu stören (laute Musik, Geschrei ...).