Wir beginnen den Abstieg indem wir den grossen Agando Dom umringen, eine grossartige Lavanadel, die zu der sogenannten “Los Roques” Felsansammlung gehört. Seine abgerundete Form und die fast vertikalen Wände machen ihn zu einem Giganten in der Landschaft. An seinen Felswänden wächst eine aussergewöhnliche Flora mit einzigartigen Pflanzenarten. An seiner Basis wird er von einem Baumheidewald umgeben, der schon mehrere Waldbrände erleiden musste.
Der Kanal, der am Oberlauf der Schlucht verläuft, markiert das Ende des Nebelwades und den Beginn der termophilen Ebene. Dieser Kanal, der niemals in Betrieb gewesen ist, weist uns auf die Wichtigkeit der Wasserquellen hin. In diesem Oberlauf existieren sechs Quellen. Ausserdem ist die Santiago Schlucht eine der wasserreichsten der Insel.
Das Wasser, das aus der Agando Quelle entspringt, eine der sechs Quellen die sich an dieser oberen Lage der Schlucht befinden, fliesst am Flussbett entlang und spendet Frische. An der Stelle, an der wir das Flussbett durchqueren, werden wir auf einen Vulkandyke (hier “taparruchas” genannt) stossen, der den Hang hochsteigt.
Der Wasserreichtum dieser Schlucht ist an den Wasserversorgungsstellen zu sehen, die sich am Eingang der Benchijigua Weilers befinden. Von diesem “Schlüsselpunkt” aus wurde das Wasser der verschiedenen Quellen auf die landwirtschaftlichen Anbauflächen verteilt. Obwohl dieser Weiler, sowie der etwas weiter unten gelegene Lo del Gato Weiler heute so gut wie verlassen sind, lebten zu Beginn des 20. Jahrhunderts rund 300 Einwohner in diesen beiden Orten.
Im Ortskern des Benchijigua Weilers liegt ein grosser Dreschplatz, der mit dem Auto von der Schluchtseite her zugänglich ist. Daneben befindet sich die San Juan Bautista Kapelle. Patron dieser Kapelle waren die Grafen von La Gomera, die Herren der Insel. Der grosse Dreschplatz erinnert uns an die vergangene Zeit, zu der hier an den Schluchthängen das Getreide anbegaut wurde. Heute ist kein landschaftlicher Anbau mehr vorhanden und in dem Weiler lebt praktisch niemand.
Während des Abstieges, werden wir auf der linken Seite der Schlucht, genau da wo die Balsam-Wolfsmilchgewächse beginnen, den Lo del Gato Weiler erblicken. Er ist kaum bewohnt und an der Subsistenzlandwirtschaft kann man sich vorstellen, wie hart das Leben im Inneren dieser tiefen Gomeraschluchten urspünglich gewesen sein muss. Wir sind auf dem Weg, an der wichtigsten Ressource, dem Wasser, entlanggekommen: am Brunnen von Benchijugua Weiler und am Benchijigua Staudamm, der an einer seitlichen Abzweigung des Hauptflussbettes liegt.
Die Wassernutzung ist der Protagonist auf diesem schmalen Abschnitt der Schlucht, den wir am Flussbett entlanglaufen werden. Nachdem wir an zwei eigenartigen Wassertanks vorbeigekommen sind, die ein Überlaufsystem aufweisen, stossen wir auf der rechten Seite auf eine hübsche kleine Wassermühle, die dazu diente das Korn zu mahlen. Auf der unteren Seite ist die Öffnung zu sehen, aus der das Wasser fliesst das das Rad in Bewegung setzt.
Wir werden wir auf dem Endstück unserer Route auf diesen Weiler stossen, der an der Südseite der Schlucht liegt. Die landwirtschaftliche Aktivität ist an den Terrassenfeldern im Flussbett zu erkennen. Wir werde auch einige Häuser die im typischen kanarischen Stil errichtet sind sehen. Wir können entweder auf der Landstrasse weiterlaufen, oder am Flussbett absteigen, obwohl dieser Abschnitt der Schlucht schon stark von Menschenhand beeinträchtigt ist.
Nachdem wir den Schluchtauslauf erreicht haben, kommen wir in Playa Santiago an, wo sich ein Hafen, und der grosse Kieselsteinstrand befindet. Obwohl die Bananenplantagen hier kaum noch vorhanden sind, erinnert und diese Zone an ihre landwirtschaftliche Vergangenheit.
- Lassen Sie niemals irgendwelchen Müll in der Umgebung zurück, auch keine Zigarettenstummel. Essensreste tragen zur Vermehrung von Nagetieren und verwilderten Katzen bei, die eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Tierwelt darstellen.
- Respektieren Sie die Tiere, belästigen Sie sie nicht und füttern Sie sie nicht. Wenn Sie ein verletztes Tier sehen, können Sie dies unter der Notrufnummer 112 melden. Reißen Sie keine Blumen oder Pflanzen aus.
- Heben Sie keine Steine oder andere Elemente aus der Natur auf und nehmen Sie sie nicht mit. Verändern Sie sie auch nicht, indem Sie sie zu den berüchtigten „Steinmännchen“ aufstapeln.
- Beachten Sie die Beschilderung an den Wegen. Sich abseits der angelegten Wege zu bewegen, schadet der Umwelt und kann auch für Sie und Ihre Begleiter gefährlich werden.
- Es ist sicherer, Ihr Haustier an der Leine zu führen.
- Versuchen Sie, die Ruhe der Umgebung nicht durch übermäßigen Lärm zu stören (laute Musik, Geschrei ...).